Dieses Programm begann als Biologie-Hausaufgabe in Jahrgang 11 oder 12: Wir hatten eine Woche Zeit, ein einfaches Diagramm zu zeichnen und eine Aussage über die Korrelation der beiden auftretenden Größen zu machen: Was passiert mit der Pulsfrequenz eines Kleinsäugers bei steigender Temperatur?
Da ich natürlich so wenig Arbeit wie möglich investieren wollte, dachte ich mir, das könnte mir doch eigentlich der Rechner abnehmen - teuer genug war er schließlich gewesen, und alle behaupteten ja immer, Computer würden das Leben leichter machen ;-)
Es reizte mich, ein Programm zu schreiben, das Zahlenwerte grafisch umsetzen konnte (richtig, so was bekam man damals noch nicht mit einem OEM-Office-Paket hinterhergeworfen). Das Ganze sollte nicht schwer werden - war es dann auch nicht, nur unglaublich aufwändig ;-)
Als ich nach einer Woche fertig war, hatte ich meine Hausaufgabe ordentlich erledigt - und statt 30 Minuten eine 2-stellige Anzahl Stunden in das Projekt investiert :-)
Obacht: Dieses Programm läuft leider nur unter GFA-Basic 3.5 - da mein Compiler nur Version 3.0 war, muss dieses unkompilierte GFA-Listing im Interpreter laufen!
Das Hauptmenü: Mangels einfacher Programmierung von klickbaren Schaltflächen musste damals alles noch über Tastaturbefehle laufen.
Was man weder an diesem Screenshot noch an emulierten Amigas erkennen kann, ist, dass einem diese hoch auflösende Darstellung auf einem Original-Amiga die Tränen in die Augen trieb: die hohe Auflösung wurde (wie beim Fernsehen) mit sogenanntem Interlace oder Zeilensprung (2 kammartig ineinander geschachtelte Halbbilder statt eines Ganzbildes) erreicht; mit sagenhaften 25 Hertz - Schüttelfrost inklusive! Man konnte den Effekt allerdings minimieren, indem man das Bild so dunkel wie möglich gestaltete und dünne Linien vermied - daher sind alle Diagrammlinien hier auch 2 Pixels stark. Von wegen "früher war alles besser!" ;-)
Es ist vollbracht: eine Woche später ist die Bio-Hausaufgabe erledigt ;-) Das frei skalierbare Koordinatensystem hat mir alle meine mageren Mathematikkenntnisse über Logarithmen abverlangt, aber wie man sieht, hat es geklappt :-)
Ein paar Jahre später erwies sich die Plackerei aber als sehr nützlich: Zusammen mit meinem Programm zur Volumenberechnung für Lautsprecherboxen hatte ich hier eine hervorragende Möglichkeit, potentielle Boxenkonzepte zu visualisieren und den optimalen Kompromiss zwischen Frequenz und Volumen zu finden.
© 2006 Uwe R. Hoeppe