MSE: new Slivers

Da mir in meinem Sliver-Deck noch dringend ein paar Fähigkeiten fehlen, für die ich Nicht-Sliver-Karten verwenden muss, machte ich mich daran, einen neuen Zyklus zu entwickeln, der diese Lücken schließt. Interessierte können im Thread im MSE Forum die Details der Entwicklung nachvollziehen.

Da ich Großes vorhatte, mussten die neuen Slivers mehrfarbig sein, um die casting cost moderat zu halten. Und weil es noch keine Hybrid-Mana-Slivers gab, entschied ich mich genau dafür. Außerdem sollten die Fähigkeiten nicht nur nützlich und neu, sondern natürlich auch gut balanciert und farbspezifisch sein.

Mit diesem Sliver fing ich an, denn das Konzept war denkbar einfach und offensichtlich: Zwar gibt es seit Planar Chaos einen Sliver mit vigilance, aber mit 5 Mana ist dieser einfach zu teuer und zu groß, um brauchbar zügig ins Spiel zu kommen. Was ich wollte, war ein mittelkleiner 2/2-Multicolor-Sliver für 2 Mana, denn diese machen die enorme Spielstärke der Slivers aus, weil sie einfach schnell sind. Die Farbkombination musste ganz klar Weiß/Blau sein, da es außer dieser und mono-Weiß keine nennenswerten Umgebungen mit wachsamen Kreaturen gibt. Außerdem war sie Ende der 90er die einzige Möglichkeit, ausreichend vigilance-Kreaturen für ein spielfähiges Konzept zusammen zu bekommen. Mein Untapped-Deck war ursprünglich zweifarbig, weil es in Weiß alleine zu diesem Zeitpunkt einfach nicht genug Kreaturen gab (Ich hatte sogar Yotian Soldiers mit drin...).

Die Grafik war urspünglich ein Gemhide Sliver, den PolarBearGod als s/w-Zeichnung in einem Grafikforum veröffentlicht hatte. Ich habe die Oberfläche schattiert und koloriert und anschließend einen passenden Hintergrund von Inga Nielsen dahintermontiert.

 

So übermächtig ein gutes Sliverdeck sein kann, gegen ungezielte Kreaturenvernichtung à la Wrath of God ist es machtlos. Aus diesem Grund habe ich noch 3 Arcane Denials gegen globale Katastrophen in meinem Deck. Um wirklich effektiv zu sein, muss man aber einfach öfter als 2- oder 3mal countern können, und außerdem verringert jede Nicht-Sliver-Karte die Effizienz eines Sliverdecks.

Nun ist die Fähigkeit, einen Spruch zu neutralisieren allerdings so mächtig, dass man sorgfältig balancieren muss: Sobald dieser Sliver liegt, kann man zwar countern ohne Handkarten zu verlieren, aber außer Mana muss man dafür auch Lebenspunkte und bereits gespielte Kreaturen opfern, was den eigenen Sliver-Mob wiederum schwächt. Für diese autoaggressiven Strategien gibt es in Blau/Schwarz reichlich Beispiele (s.u.). Ich hatte zwischenzeitig auch überlegt, ob Handkarten abwerfen zu den Aktivierungskosten hinzukommen sollte, fand das Konzept so aber brauchbar fair.

Die Grafik basiert auf einer Königin aus James Camerons Film "Aliens". Das ursprüngliche Alien-Design von H.R. Giger war für mich aus den Slivers schon immer zu erkennen, und da lag es nahe, sich dort für Bildmaterial zu bedienen. Ein wenig PhotoPaint später war die Anatomie umgemodelt, und die Farben passten auch wunderbar.

 

Warum sollte man einen Sliver spielen, der negativ auf seine Artgenossen wirkt? Natürlich um den Sliverspieler gegenüber zu ärgern. Es gibt zwar schon den Plague Sliver (welcher nur ein umgewandelter Juzám Djinn ist), aber der ist zu nervig zu spielen, weil er seinem Beherrscher selbst auch ständig Schaden zufügt. Ich wollte einen echten Anti-Sliver gestalten, den man selbst als eine Kreatur unter vielen (Nicht-Slivers) spielen kann, ohne dabei am Stock zu gehen. Und 2/2 plus Zusatzfähigkeit für 2 Mana ist in Schwarz/Rot ein fairer Preis. 

Sobald dieser kranke Kriecher auf dem Tisch liegt, kann kein Sliverspieler mehr kleine 1/1er  spielen, ohne vorher einen Verstärker (Muscle Slivers etc.) herausgebracht zu haben. Außerdem ist die "töte den Gegner, und wenn es dich umbringt"-Strategie (vgl. Hatred) in Schwarz/Rot weit verbreitet.

Da neue Sliver-Grafiken außerhalb von Magic Mangelware sind, habe ich für diese hier einen Crypt Sliver modifiziert.

 

Diesen Sliver habe ich nicht selbst entworfen - er ist ein Beitrag von Fafnir im MSE-Forum, wo ich in meinem Sliver-Thread  dazu aufgerufen hatte, weitere Kreaturen beizusteuern. Es gab noch einige andere Vorschläge, aber nur die wenigsten schafften es, vollständige Karten zu entwerfen - die meisten Beiträge bestanden lediglich aus Text.

 

Abgesehen von 3 Arcane Denials ist die (fast) einzige nicht-Sliver-Karte in meinem Deck der Ghostway, mit dem ich ebenfalls Massenvernichtungs-Sprüche umgehen kann. Daher wollte ich die Fähigkeit der kurzzeitigen Evakuierung unbedingt noch in einen Sliver integrieren. Weiß ist dafür zwingend vorgegeben (vgl. Liberate, Momentary Blink, Ghostway, Flickering Spirit, Otherworldly Journey) und eigentlich wäre Blau die logischere Wahl für die zweite Farbe gewesen (allerdings auch erst seit kurzem: vgl. Turn to Mist), aber die hatte ich schon auf meinen wachsamen Sentinel Sliver verwendet (und für vigilance ist Grün ungeeignet), und ich wollte einen in sich geschlossenen Zyklus mit allen 5 benachbarten Paarungen gestalten. Immerhin sind die vielen grünen Fog-Fähigkeiten mit dem Flicker zumindest entfernt verwandt - daher auch der Name und das Grafikkonzept für die Karte. Und: es gibt eine grün-weiße Kreatur, die sich selbst evakuieren kann (Anurid Brushhopper).

So oder so, diese Fähigkeit kann nicht nur die eigenen Kreauren retten, sondern löst auch "enters the battlefield"-Effekte aus, also sollte man die Slivers, die dies beherrschen, bei der Bestimmung der Reihenfolge als erste zurückkehren lassen, damit deren Effekte bei jedem folgenden Sliver neu gezündet werden. Auf diese Art und Weise kann man mit einem Harmonic Sliver ein ganzes Artefaktdeck bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln und sich mit einem Dormant Sliver (wenn man solches Grützzeug denn spielt) die Hand mit Karten vollladen.

© Mana-Symbole, Kartentexte, -ränder & -hintergründe: Wizards of the Coast

© Text & Kartentexte: 2009 Uwe R. Hoeppe, © Kartengrafiken: siehe jeweilige Karte

Zurück Heim Nach oben Weiter