Schimmel & Verwesung ohne Ende

     Strategie:

Ursprünglich habe ich dieses Deck um die Pestilenz und den Fungusaurus aufgebaut: Was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker. Seit der 8. Edition ist sogar dessen Ur-Text wiederhergestellt, sodass er seine +1/+1-Counter nicht erst am Ende der Runde bekommt, sondern sofort - also so viel man Schaden machen kann! Ironischerweise hat er mir noch nie viel genützt in diesem Deck - er lebt einfach nicht lange genug ;-)

Zum Ausgleich des selbst genommenen Pestschadens habe ich das Dark Heart of the Wood zunächst als Notlösung benutzt. Später, mit dem Crucible of Worlds, konnte ich die geopferten Wälder (Bayous sind auch Wälder!) immer wieder recyceln, d.h. netto 3 Lebenspunkte pro Runde machen.

Erst recht spät fiel mir auf, dass ich hier mit dem Fastbond eine Endlosschleife bauen kann: So kann man pro Runde beliebig viele Länder ausspielen. Zwar nimmt man ab dem zweiten je einen Punkt Schaden, da man vom Dark Heart 3 Leben zurückbekommt, liegt der Nettogewinn bei 2 Lebenspunkten pro Durchlauf. Endlosschleifen wie diese sind übrigens völlig turnierlegal: einmal den Ablauf demonstrieren und dann die Zahl der Durchläufe ansagen. Damit aber nicht genug: Der Wald, den man so im Kreise herumbewegt, kann natürlich getappt auf den Friedhof gehen, kommt aber immer ungetappt zurück. Man hat also zusätzlich unendlich Mana zur Verfügung, und das in beiden Farben, wenn man Bayous benutzt (oder zusätzlich zum Wald auch Urborg, Tomb of Yawgmoth in Spiel hat).

Nachdem man sich so also ein paar Millionen Lebenspunkte gemacht hat (Lebenspunkte mit Exponenten notieren macht Spaß!, z.B. 2 mal 10 hoch 6), kann man ein paar tausend schwarze Mana durch die Pestilenz blasen und den ganzen Tisch auf einmal ausradieren (zur Not tut's auch ein Drain Life für einen einzelnen Gegner). Und da die 3 Schlüsselkarten nicht viel Mana erfordern, kann diese Kombo auch recht schnell liegen. Weil der Fastbond aber aus gutem Grund restricted ist (ich habe ihn nach Hausregeln 2mal drin), brauche ich alle schwarzen Tutoren, die ich kriegen kann, um die Kombo auf den Tisch zu bekommen. Sobald einer meiner Mitspieler erkennt, dass ich dieses Deck spiele, bin ich meist ziemlich schnell tot, weil alle Angst vor dem Fastbond haben...

Passend zur Pest sind hier noch einige grüne Kreaturen mit dabei, wie z.B. die Sprouting Phytohydra, die sich exponentiell vermehrt oder Vhati il-Dal, mit dem man größere Kreaturen klein genug bekommt, um sie mit der Pest ganz vom Tisch zu kriegen. Weitere Weichmacher und Abservierer sind Mortal Wound und Fatal Blow.

Da ich außerdem für die armen geschundenen Fungusaurier ein paar Whispersilk Cloaks im Deck habe, mit denen man auch die Whirling Dervishes durch die Blockade bekommt, solange sie klein sind (und damit sie größer werden), gehört Phage the Untouchable einfach mit hinein, denn die ist wirklich ein absolutes Muss als Kombo mit Unblockbarkeit.

    Schwachstellen:

Controldecks, die nicht countern können, sind immer im Nachteil, wenn ein Disenchant auf eine Schlüsselkarte gespielt wird. Dies muss man hier mit Masse kompensieren: nachziehen, tutoren, rekonstruieren. Als etwas kreaturenarmes Deck kann man auch Schwierigkeiten gegen schnelle Goblin- oder Elfenhorden bekommen. Außerdem steckt man natürlich in der Klemme, wenn die Lebenspunkte-Kombo versagt - dann kann muss man eventuell die kostbaren eigenen Kreaturen beim Totblocken verheizen.

    Zusammensetzung:

Download: aktuelle Version dieses Decks in MtG Studio-Format (kann von der hier gezeigten Variante abweichen)

© Abbildungen, Mana-Symbole, Kartentexte: Wizards of the Coast

© Text: 2009 Uwe R. Hoeppe