SoundTracker

Der SoundTracker war der erste wirklich populäre Sequenzer für den Amiga. Er bot - im Gegensatz zu den meisten professionell entwickelten Programmen - eine unkomplizierte listenartige Sequenzansicht, die keinerlei Notenkenntnisse erforderte, sondern eher an Programmierer appellierte.

SoundTracker 2.5 Screenshot

An den Stücken hier ist gut zu erkennen, dass der Amiga mit 4 unabhängigen Soundkanälen zwar nur einen mehr als der C-64 hat [!], aber immerhin über echtes Stereo verfügt (2 links, 2 rechts). Das erzwingt eine Verteilung der wenigen Instrumente auf ein radikales Rechts/Links-Spektrum - die Beatles lassen grüßen. Um diesen (besonders für Kopfhörer) etwas unschönes Effekt ein wenig abzuschwächen, kann man in einigen modernen Emulatoren (ich empfehle den einzig wahren WinUAE) die Kanalpositionierung einstellen. Verwendet man dann noch 16-Bit Sound bei 44 kHz mit Interpolierung, so klingen die hier zu hörenden Aufnahmen wesentlich besser als das, was mein alter Amiga ursprünglich ausgespuckt hat.

Angesichts der Popularität der SoundTracker-Architektur (mittlerweile gibt es unzählige Varianten von zahllosen Programmierern - quasi ein frühes Open-Source-Projekt) verwundert es nicht, dass die hier verwendeten MOD-Formate in aktuellen MediaPlayern abspielbar sind, so z.B. in WinAmp.

© 1989-2006 Uwe R. Hoeppe

City Lights

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Dieses Stück war mein allererster eigenständiger Gehversuch mit Sequenzern überhaupt: Zuvor hatte ich einige Stücke (z.B. "Ice Machine" und "Nothing to fear" von Depeche Mode) auf den Sequenzer umgesetzt, aber "City Lights" war nicht nur der Abschluss meines Herumprobierens mit dem SoundTracker, sondern auch mein erstes wirklich eigenes Stück. Besonders auf das... nennen wir es mal "Solo"... mit der schaurigen digitalisierten E-Gitarre war ich damals sehr stolz.

Mit diesem Stück fing allerdings auch die leidige immer wiederkehrende Frage nach dem Namen für ein Instrumental an. Wie auch im weiteren Fortlauf zu erkennen ist, wurde dieses Problem nicht immer besonders brilliant gelöst - aber wenn man keinen Text hat, dem man einfach die erste Chorus-Zeile auskoppeln kann, muss man sich eben etwas anderes einfallen lassen... in diesem Falle gab ich mir eben ein wenig DownTown-Touch. Was soll's, dann hatte ich wenigsten einen Namen...

Generell kann man an den Amiga-Stücken auch einen starken Einfluss von gängiger Computerspiele-Musik erkennen, der für mich damals sehr hilfreich war, grundlegende Strukturen für ein Stück anzulegen.

 

Phil does it

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Diese... äh.. Studie entstand in Zusammenarbeit mit Philipp Bernhardt, der mir als Schlagzeuger ein paar Grundbegriffe in Sachen Drums zeigen konnte. Da uns nach dem grandiosen Opening und der Bassspur allerdings etwas die musikalischen Ideen ausgingen, hatten wir viel mehr Spaß daran, mit Effekten um uns zu schmeißen. Was soll ich sagen... es hat tierisch Laune gemacht.

 

Lost Thoughts

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Dieses Stück ist meine erste "Co-Produktion" mit Thomas Koch, der mich später in Kassel zu Schlagsaite hinzuholte. Auch hier ist noch deutlich der Spaß an Spezialeffekten (schön gruselig) zu hören, aber als erstes Stück fand ich dieses auch musikalisch ganz gut gelungen.

Hier ist auch deutlich zu hören, wie sich der gesamte Sound auf den nur 4 Spuren des Amiga zusammendrängt: Das gesamte Schlagzeug durfte nur eine einzige Spur belegen, und von daher musste die HiHat auf jedem Basedrum- oder Snare-Schlag eben aussetzen.

 

Command Cyborg

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Dies war nach einer Weile wieder mein erstes eigenes Stück, das größtenteils auf den etwas düsteren Sound aufbaut. Bei der verzweifelten Suche nach einem Namen verfiel ich auf den "999"er Kommando-Cyborg aus dem Kultspiel "Paradroid" von Andrew Braybrook.

 

Thydirium Part I

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SampleMania: Ich wickelte ein paar Sounds um die "Star Wars"-Samples (Ich musste einfach ein Stück mit Darth Vader machen!) und daddelte dann etwas ziellos vor mich hin, bis das Stück irgendwann zu Ende war. Man beachte auch das Bending auf der (leider nur gesampelten) verzerrten E-Gitarre - das war eine echte Leistung für die damaligen Verhältnisse.

Und der Name? Rückkehr der Jedi-Ritter, imperiales Shuttle im Anflug auf Endor: "Hier ist Raumfähre Thydirium. Erbitten Deaktivierung des Schutzschildes. LandeCode Blau." Übrigens war dieses das letzte Stück auf dem 4Spur-SoundTracker. Danach stieg ich um auf das 8Spur-Programm "Oktalyzer".

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