Aus meinen Amiga-Grafiken entwickelte ich die ersten Airbrush-Bilder. Die TriBars nach M.C. Escher faszinierten mich nach wie vor und waren vor allem technisch für mich als Anfänger gut realisierbar.
Die meisten meiner Bilder malte ich für Freunde und Verwandte, sodass ich Gelegenheit hatte, zu üben und meine Technik zu entwickeln, ohne dass das Motiv zu schnell langweilig wurde.
Eins der dankbarsten Motive für Airbrush sind natürlich Nebel und Wolken, die mit Pinseln nur sehr viel schwerer zu realisieren sind. Also experimentierte ich gerne mit Galaxien im Hintergrund (manchmal vielleicht auch etwas zu viel ;-) Die Sterne sind entweder flächendeckend mit der Sprenkeldüse angelegt oder einzeln mit spitzem Pinsel gesetzt.
Hier experimentierte ich mit Nebelüberlagerung - mit beschränktem Erfolg, wie ich finde, sodass ich diese Technik in Zukunft wenig verwendete.
Außerdem kann man trotz Retusche in PhotoPaint noch die Rückstände von Beschädigungen des Farbauftrags erkennen, die z.B. dadurch entstanden, dass die Maskierung zu stark auf dem Bild haftete und beim Abziehen Teile der Farbe abriss. Ich wechselte daraufhin den Hersteller meines Maskierfilms und habe dieses Problem in Zukunft vermeiden können - ich empfehle Lukas Lo-Tack.
Hier war ich mit dem Sternenhintergrund schon wesentlich zufriedener als im ersten Bild - vor allem, weil er hier auch tatsächlich Hintergrund bleibt und nicht mit dem Hauptmotiv in Konkurrenz tritt.
Als neues Experiment versuchte ich mich an der Darstellung von Holz - wiederum mit eingeschränktem Erfolg; aber immerhin war das Gesamtbild in Bezug auf die Farbgrenzen (Präzision der Maskierung) schon wesentlich sauberer als anfangs.
Nach einigen Bildern für Freunde hatte ich dieses hier ursprünglich für mich selbst vorgesehen, als einer meiner früheren TriBars bei einem Zimmerbrand in der Wohnung eines Freundes zerstört wurde (außer dem Einschmelzen seiner CD-Sammlung ist zum Glück nichts weiter passiert). So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ich schenkte ihm dieses Bild als Ersatz für das verbrannte und konnte für mich selbst eine deutlich aufwändigere Version in Angriff nehmen (s.u.), zu der es ohne den Brand vielleicht nie gekommen wäre...
Dieses Bild war mein letztes, bevor ich die Airbrush-Ausrüstung verkaufte, um Geld für einen ordentlichen E-Bass zu haben - die Malerei hatte Ausmaße angenommen, dass die Bilder mehr Zeit auffraßen, als ich neben dem Studium erübrigen konnte; mehrere 14-Stunden-Tage intensiver Arbeit waren für Bilder wie dieses nötig.
So entschied ich, dass es sinnvoller war, diese Zeit mit anderen Leuten zu verbringen und statt zu malen - mit weniger Zeitaufwand - in einer Band zu spielen.
© Uwe R. Hoeppe