Das Interessante an der Arbeit für dieses Cover war die Kombination vielfältiger Techniken, die z.T. Neuland, z.T. altbekannt für mich waren. Ich fing mit dem Schriftzug des Bandnamens an, den ich nach alter "Life of Brian"-Tradition (die ihrerseits bei Ben Hur abgeguckt ist ;-) in monumentalem Sandstein hoch in den Himmel ragen lassen wollte. Das 3D-Modul des Corel-Pakets war dafür schon beeindruckend besser als das alte Reflections für Amiga, mit dem ich vor Jahren die ersten 3D-Versuche angefangen hatte - aufgrund der höheren Bildqualität war die Renderzeit für das fertige Bild aber immer noch im Stunden-Bereich - besonders die transparente Version für die linke Seite brauchte enorm viel Zeit.
Weiterhin war hier die Überlagerung mehrerer Schichten von zentraler Bedeutung: So war es z.B. wichtig, die Schrift auf der linken Seite erst im allerletzten Arbeitsschritt auf das restliche Bild zu rendern, um jederzeit getrennte Veränderungen an Vorder- und Hintergrund vornehmen zu können. So besteht auch die Schrift selbst aus mehreren Elementen: einerseits die helle Schrift, dann ein schwarzer Schatten, der die dunkle Umrandung bildet, und schließlich ein schräg versetzter grauer Schatten, der den eigentlich räumlichen Eindruck erzeugt.
Eine für mich neue Möglichkeit war das 2-dimensionale Rendern von Mustern auf einen Hintergrund - heute würde man von Mappen oder Texturieren reden. So habe ich das Steinmuster aus der Bitmap-Bibliothek des Programms zunächst blau eingefärbt, dann mit einer "ripple"-Funktion 2-dimensional verzerrt und schließlich mit dem algorithmisch erzeugten Wellenmuster für den Welleneffekt überlagert - d.h. der Anschein einer bewegten Wasseroberfläche wird hier mit 2 getrennten Effekten erreicht: Verzerrung des Hintergrundes einerseits und Helligkeitsveränderung andererseits. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass beide nicht miteinander korrelieren!
Meine Absicht hinter der Wahl des Wassermotivs ist (hoffentlich ;-) offensichtlich: Es sollte so aussehen, als ob gerade ein Stein (Fels => "rock") ins Wasser geplumst ist - "splunge!" eben.
© Uwe R. Hoeppe